Samstag, 22.08.2020, 10:44 Uhr aktualisiert: 22.08.2020, 10:46 Uhr. Jedermann - von Hofmannsthal (Salzburger Festspiele live 2020) Kinostart 01.08.2020 Dauer 90 Min Genre Drama Produktionsland Österreich Filmverleih Nordpolaris (24 … 15 Jahre später durfte er dann einen Salzburger Festspiel-Sommer lang den Jedermann mimen. Und sollte das nicht ausnahmsweise auch erlaubt sein? Während das Live-Theaterpublikum gegebenenfalls – wie sogar bei der Premiere – wegen Schlechtwetter, wie man in Österreich zu schlechtem Wetter richtig sagt, ins Trockene, also ins Festspielhaus, umziehen muss. Denn ein Restrisiko bleibt natürlich, wenn Menschen derart hitzig, schwitzig und nah beieinander agieren. 2020 schlüpft erneut Tobias Moretti in die Rolle des zunächst draufgängerischen, später reumütigen Jedermanns – wie in den vergangenen 100 Jahren 16 Schauspiel-Kollegen vor ihm. Die Salzburger Festspiele müssen sich für nächste Saison wohl um einen neuen Jedermann-Darsteller … Jedermann bei den Salzburger Festspielen 2021 • Seit 100 Jahren ist das Stück von Hugo von Hofmannsthal in Salzburg zu sehen • Karten hier buchen Keine Frage, man könnte so auch den „Jedermann“ machen. 25 Mal stand der Schauspieler und Regisseur Ernst Schröder als reicher Mann in Hugo von Hofmannsthals Festspiel-Klassiker „on Stage“, bevor er sich einer anderen Rolle im Stück widmete: Er gab den lieben „Mammon“ ab 1978 für insgesamt vier Jahre. Gisela Sonnenburg, War da was? Köstlich ganz in Gold: Christoph Franken als Mammon in Michael Sturmingers Inszenierung vom „Jedermann“, Salzburger Festspiele 2020. Die hübsch gruppierten Festszenen, die einem Gelage à deux auf der riesenhaften Geburtstagstorte folgen, lassen sich dann in puncto Corona wieder gar nicht gut an, sind aber so mitreißend und feurig-fetzig inszeniert, dass man nicht anders kann, als sich daran zu ergötzen. Zufälligerweise gab es 1986 gerade im Salzburger Landestheater eine Gosch nachahmende Inszenierung von Sophokles` “König Ödipus“ durch Kurt Josef Schildknecht, die ebenfalls auf überdimensionale Pappmaché-Masken und stelzengleiche Kothurne setzte. Sie ist als Buhlschaft eine ganz normale Frau von heute mit einem Hauch Melancholie: emanzipiert und dominant, immer auf den eigenen Vorteil bedacht, nichts Besonderes vom Charakter her, manchmal halt ein trauriges Luder, aber meistens durchdringend lebenslustig und sinnlich, weshalb sie den Jedermann auch so raffiniert verführen kann – eine schlüssige Interpretation. Und engelsgleich darf Mavie Hörbiger, die viel Grazie, aber auch beängstigend schönen Mut zur Hässlichkeit zeigt, das Glöckchen läuten, das hier nicht nur die Totenglocke ist, sondern mit all seinem lieblichen Klang auch die schärfste Folter für den Satan bedeutet. Nachfolgerin von Valery Tscheplanowa als Buhlschaft wird Caroline Peters sein. Immerhin ringt ihm das Barmen der Verunglückten hier und da Mitleid und tätige Reue ab. Vom Gesell zum Jedermann: 1927 stand Paul Hartmann noch als „Jedermanns guter Gesell“ auf dem Domplatz, später als „Stimme des Herrn“ – und in Folge von 1932 bis 1934 als Jedermann höchst selbst. 100 Jahre Salzburger Festspiele - 100 Jahre "Jedermann" Ohne das Schauspiel "Jedermann" wären die Salzburger Festspiele undenkbar. Jedermann 2020 Kritik. Dabei sind es vor allem die Künstlerinnen und Künstler, die hier ihr Berufsrisiko erhöht haben, um uns die Ausübung ihrer Berufung zu zeigen. Es gibt auch stille Momente hier, berührend und doch aufklärend: Caroline Peters als Buhlschaft und Tobias Moretti als „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen 2020. August 2020 begleitet ARTE unter dem Motto „Salzburg für Jedermann“ die 100. ein und abonnieren Sie kostenlos unser Magazin. Seit 1920 wird das Stück jedes Jahr bei den von Reinhardt und Hofmannsthal begründeten Salzburger Festspielen aufgeführt. Ich zitiere aus der Münchner AZ („Abendzeitung“): „Warum nicht eine Rekonstruktion der Regie-Urfassung von Festspiel-Mitbegründer Max Reinhardt aus den zwanziger Jahren in opulent-historisierenden Kostümen und ohne modernen Regie-Schnickschnack? 2020 finden besondere Salzburger Festspiele statt: Das 100-jährige Jubiläum wird gefeiert. August 2020, 8:40 Uhr ZEIT ... erschallten am späten Nachmittag über Stadt und Feste Salzburg zum ersten Mal die Jedermann-Rufe. Zusammenfassung der neuesten Beiträge. Sagen wir mal: Aber hallo, zum Glück nicht! Also bieten sie es erst recht an, als raubeinige Parodie auf Marilyns unsterbliches „Happy Birthday“-Gehauche, das einst an Mister President Kennedy ging. Man munkelt, dass auch die von ihm ausgerichteten Partys im Rahmen der Salzburger Festspiele während seiner Jedermann-Jahre legendär waren. Das ist einfach nur noch skandalös dämlich. Das Mysterienspiel "Jedermann… It appears that you have disabled your Javascript. So oder so: Er, der bei der Auswahl von Drehbüchern oft kein gutes Händchen hat, fand mit dem Jedermann in jedem Fall eine Paraderolle. Salzburg (dpa) - Vor 100 Jahren - am 22. Wir wissen es nicht. August in seine vierte Saison als "Jedermann" in Salzburg. Salzburger Festspiele Live: Jedermann (2020) Filmstart: 22.08.2020: Filmlänge: 114 Minuten: Land/Jahr: AUT/2020: Genre: Theater: Darsteller: Tobias Moretti, Peter Lohmeyer, Edith Clever, Gregor Bloéb, Caroline Peters: Regie: Michael Sturminger: Verleih: 24 Bilder Filmagentur: Altersfreigabe: Verfügbare Versionen . Videostill von der BR Mediathek: Gisela Sonnenburg. Ein Jedermann-Marathon mit insgesamt vier verschiedenen Produktionen am 22. Sind wir nicht alle irgendwie Ekelpakete? Platz zwei belegt nach wie vor der erste Salzburger Jedermann Alexander Moissi mit 69 Auftritten. Tobias Moretti darf ihn als machtbewussten Kreativen spielen, als erfolgsverwöhnten Architekten, bei dem fast Hopfen und Malz in Sachen Moral verloren sind – aber eben nur fast. Das Mysterienspiel über Leben und Tod ist nicht nur zentraler Bestandteil der DNA der Festspielgeschichte, sondern auch ein einzigartiges Phänomen in der deutschsprachigen Theaterlandschaft: Seit Bestehen … August. Jedermann – Inbegriff der Salzburger Festspiele. Donnerstagmittag wurde Peters in Wien als "Jahrhundert"-Buhlschaft der Öffentlichkeit vorgestellt. Aber – es ist eben doch eher ein Lustspiel als eine Tragödie – das Gute siegt. Tobias Moretti und Mavie Hörbiger in der Inszenierung von Michael Sturminger in Salzburg 2020. Hier hätte man vielleicht noch mehr gesellschaftskritische Requisite einbringen können – aber die Fantasie des Zuschauers wird gut gefüttert und genährt, sodass sie auch allein das Eine oder Andere weiterspinnen darf. Da mag das Publikum noch so deutlich mit Abstand platziert worden sein und bis zur Einnahme des Sitzplatzes eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen haben. Jedermann mit Caroline Peters und Tobias Moretti Bei den Salzburger Festspielen überzeugt Michael Stürmingers Zeitgeis-„Jedermann“ auch im dritten Jahr nicht wirklich. Ein Terassentalk der Beteiligten vor der Festspieleröffnung. Digital 2D; Galerie. Die strengen Maßnahmen backstage wiegen hier Einiges auf. Ein Snob war er mitnichten; seine Familie verlor ihr Vermögen, er wusste, was es heißt, nicht mit Sicherheit zur Oberschicht zu gehören. Klaus Maria Brandauer gab den Jedermann ab 1983 nicht nur für sieben aufeinanderfolgende Jahre bei den Salzburger Festspielen – 2002 spielte er auch „Jan Jedermann“ im Filmdrama „Jedermanns Fest“, einer Paraphrase von Hugo von Hofmannsthals Theaterstück. Das Fest zur Eröffnung der Salzburger Festspiele, Jedermann – Der letzte Schrei in Salzburg, Tobias Moretti: Salzburgs neuer „Jedermann“. Länger als für die Zeit eines Festivals (inklusive Proben vorab) wäre das erstens kaum zumutbar und zweitens wohl auch kaum haltbar. Die Salzburger Festspiele feiern 2020 ihr 100. Und Jürgen Gosch inszenierte am Hamburger Thalia Theater einen „König Ödipus“ von Sophokles, der wie ein Lesedrama in auffallender Kostümierung wirkte. Aber darf Theater das nicht? Und man kann und muss darüber diskutieren, ob solche Aufführungen das richtige Signal in diesen Zeiten sind. Jedermann. Und wer weiß, ob das Bühnenbild von Renate Martin und Andreas Donhauser (die auch die zeitgenössischen Kostüme kreierten) indoor ebenso gut zur Geltung und Beleuchtung kommt wie vor der Domfassade. Vor hundert Jahren, also 1920, wurde es erstmals in Salzburg aufgeführt, zur Begründung der Salzburger Festspiele. Da die Antikörper und damit die Immunität aber bei manchen Personen nicht mal fünf Wochen lang halten, muss man sich fragen, wie sinnvoll diese Antikörper-Tests (es handelt sich um Bluttests) überhaupt noch sind. Jedermann (Tobias Moretti), von den Vettern (Gustav Peter Wöhler und Tino Hillebrand) ins Krankenbett gesteckt Vier Jahre „Jedermann“ in zeitgenössischem Kleid Es … Die Neuzugänge – Pauline Knof als Schuldknechts Weib und Gustav Peter Wöhler als Dicker Vetter – fügen sich eher unauffällig ein, Tobias Moretti in der Titelrolle hat seiner Figur ein paar kleine jähzornige Ausbrüche hinzugefügt. Merkwürdig ist es allerdings, wenn Feuilleton-Journalisten heutzutage allen Ernstes fordern, man möge die Ur-Salzburger Inszenierung durch Max Reinhardt historisierend wiederbeleben. Corona? Letztere zeigen, ob jemand eine Corona-Infektion hinter sich hat und ob er durch die dadurch entstandenen Antikörper immun ist. August 1920 - wurde Hugo von Hofmannsthals "Jedermann - Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes" erstmals bei den Salzburger Festspielen aufgeführt. Gemeinsam mit Birgit Minichmayr als Buhlschaft und Ben Becker als Tod bildete er ein legendäres Jedermann-Trio unter der Regie von Christian Stückl. Salzburg Ticket Service, Mozartplatz 5, A-5020 Salzburg, Tel. Mit der Ouverture spirituelle im Zeichen von „Pax – Friede“ wird an die Gründungsidee der Festspiele als Friedensprojekt im Geist der Kunst angeknüpft. Den ihm geweihten Jedermann ruft er gleich zu Beginn aus dem Off – das ist sinnig, denn tatsächlich geht es hier ja um „Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“, wie der Autor Hugo von Hofmannsthal sein Theaterstück im Untertitel nannte. Von 1999 bis 2001 stand mit Ulrich Tukur nicht nur als Schauspieler, sondern auch Musiker als Titelrolle in von Hofmannsthals Stück auf der Salzburger Festspielbühne. Tatsächlich kann nicht jede souveräne Dame so persönlichkeitsstark agieren wie einst Senta Berger als Buhlschaft. Tobias Moretti will ab 2021 nicht mehr Jedermann sein . Ein würdevoller, zugleich grottiger Tod mit tänzergleichen Bewegungen: Peter Lohmeyer spielt vorzüglich, körperlich und stimmlich soghaft im „Jedermann“ in Salzburg 2020. Nämlich nicht zu aufdringlich, aber auch nicht eine Sekunde langweilig. August ist einer der Höhepunkte der diesjährigen Siemens Festspielnächte auf dem Kapitelplatz in Salzburg. Die "Salzburger Nachrichten" können gleich 300 Gratistickets im Wege einer Verlosung (150 Mal zwei Tickets) an ihre Leserinnen und Leser vergeben. Wir Menschen sind doch sehr verführbar, zumal, wenn wir ein Herz für Schönheit und Theater haben. Die Maßnahmen sind nämlich entsprechend aufwändig, und hinzu kommt der Druck, sich auch außerhalb des Theaters so zu verhalten, dass es ein nur minimiertes Restrisiko gibt, sich und andere zu infizieren. Das darf nicht sein! Videostill von der BR Mediathek: Gisela Sonnenburg. August 2020, 18:42 Uhr "Jedermann" in Salzburg: Todespatient im Krankenbett. Nicht von Selbstgerechtigkeit, was auch eine Möglichkeit ist. Ohne Hugo von Hofmannsthals ´Jedermann - Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes´ wären die Salzburger Festspiele undenkbar. Der Tod? Wie Paul Hartmann probierte auch er sich vorher in einer anderen Jedermann-Rolle: Er spielte 1931 bereits den „guten Gesell“. Tobias Moretti begeistert als „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen und in der BR Mediathek – was nur als große Ausnahme tragbar ist, https://www.3sat.de/kultur/theater-und-tanz/jedermann-2020-102.html, https://www.youtube.com/watch?v=TaM44NEul2E&feature=youtu.be&fbclid=IwAR0C6-DygvKuhWfBjSkCunWtkQrs4kiA_psbtgj-Otzz8aJKRUOOxginsmI. Bei Gosch brillierte Ulrich Wildgruber – auch beim Berliner Theatertreffen 1986 – mit donnerndem Brüllton und massigem Körper, in einer knallbunten Toga und stramm auf Kothurnen stehend, wie festgenagelt. Denn die PCR Screenings sind tatsächlich kompliziert und nicht mit den Tests auf Antikörper zu verwechseln. August 20 steht sie noch online. Nach und nach zeigt sich, wie hartherzig und kalt der reiche Jedermann zu seinem Erfolg kam. Seine Großmutter Paula Wessely war übrigens mehrfach als „Glaube“ im Jedermann zu sehen, seine Tante Christiane Hörbiger als Buhlschaft. Naja, dafür müssen wohl erst Dramen umgeschrieben oder neu verfasst werden…, „Jedermann“ und seine Werke: Hier sind es wirklich seine Werke, die dem Architekten am Ende den Weg zum Sterben zeigen. August 1920 - wurde Hugo von Hofmannsthals "Jedermann - Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes" erstmals bei den Salzburger Festspielen aufgeführt. Und manchmal passt das ganz hervorragend zum Charakter der Rolle, denn Morettis Jedermann ist von Wut getrieben. Darum eignet sie sich so gut für aktualisierende Inszenierungen – und ohne, dass Regisseur Michael Sturminger in diesem Sinne zusätzlich Hand angelegt hätte, schwebt die Todesbedrohung durch den Virus Covid-19 wie ein passendes Menetekel über der Show. In order for you to see this page as it is meant to appear, we ask that you please re-enable your Javascript! Wäre es nicht viel grandioser, eine Neuinzenierung zu erstellen, die mit Abstandsregeln funktioniert? Sie können das Abo natürlich jederzeit wieder kündigen. Chapeau! Kaum einen Satz sagt er ohne gestische Ergänzung: Er hebt, beugt und dreht die Arme, streckt sie, sinkt mit dem ganzen Körper ein wie ein Tänzer in Zeitlupe. Die Online-Schau hat den Vorzug, die ohne Unterbrechung eindreiviertel Stunden durchlaufende, mit vollem Einsatz gespielte Outdoor-Generalprobe vom Domplatz in Salzburg zu zeigen. Allerdings auf sehr erotische Weise! Salzburg (dpa) - Vor 100 Jahren - am 22. Vom 01. bis 30. Geklärt ist ohnehin noch nicht, inwieweit sich die laut jubelnden Zuschauer mit Johlen, Schreien, Bravo-Rufen gegenseitig gefährden. Videostill von der BR Mediathek: Gisela Sonnenburg. Ab 1960 durfte er dann selbst die Buhlschaft während der Salzburger Festspiele umwerben – von 1973 bis 1977 kehrte er dann wieder zur Rolle des Gesells zurück. Vier Sommer lang war der Kammerschauspieler und Nestroy-Preisträger Gert Voss unter der Regie von Gernot Friedel als Jedermann bei den Salzburger Festspielen am Salzburger Domplatz zu sehen. Foto: Barbara Gindl . Kurz vor der ersten Aufführung des Jedermann, Regie Michael Sturminger, Choreographie Joe Monaghan, trafen sich die Darsteller/nnen zu einem Terassentalk. August – 20. Und was überrascht daran so sehr? Tobias Moretti tanzt als "Jedermann" mit Caroline Peters (Buhlschaft). Gratis-"Jedermann"-Karten für die Salzburgerinnen und Salzburger, das ist das Geschenk der Salzburger Festspiele zum 100-Jahr-Jubiläum des Gründungsstücks und des Festivals. Als Filmschauspieler spielte Ulrich Tukur in unzähligen deutschsprachigen Produktionen mit und ist unter andrem als Tatort-Ermittler bekannt. Erst kaltherzig, dann ängstlich, dann geläutert: „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal mit Tobias Moretti, Caroline Peters und Gustav Peter Wöhler in Aktion. Nein, es ist die Wut, der nackte Zorn, die pure Wut, die hier immer wieder aufblitzt und durchschimmert, Wut als Lebensprinzip und Lebensantrieb – und als Kampfmotor gegen den Tod. Formschön, aber auch sehr ausdrucksstark. Und fürs Ballett-Journal wird bitte hierher gespendet: Oops! Videostill von der BR Mediathek: Gisela Sonnenburg. Weder von Corona noch von großer Kunst. Aber zumindest für die Künstler und die Backstage-Mitarbeiter gibt es feste Regeln, die zwar nicht in den Himmel führen, aber vor Corona-Ansteckung schützen sollen. Auf die eine Jedermann-Legende folgte die nächste: In von vier Festspiel-Sommern spielte Maximilian Schell das Sterben des reichen Mannes vor dem Salzburger Dom in 32 Aufführungen. Und so muss sich auch der famose Tobias Moretti wirklich die Seele aus dem Leib schreien. Ob er seinen schnellen Weg ins Jenseits erahnt hat? Derweil toben sich Tobias Moretti in der Titelrolle, Caroline Peters als seine Buhlschaft, Mavie Hörbiger als seine Werke, Gustav Peter Wöhler als Dicker Vetter, Christoph Franken als köstlich schnöder Mammon, Peter Lohmeyer als faszinierender Herr und Tod, Edith Clever als damenhafte Jedermanns Mutter sowie Gregor Bloéb in der explosiven Doppelrolle als sein guter Gesell und als furioser Teufel nach Herzenslust aus. Bravo! Unser Jedermann-Überblick zum 100-jährigen Jubiläum der Salzburger Festspiele. Er braucht keine Sense, könnte aber direkt aus einem Club kommen: Der Tod auf Beinen alias Peter Lohmeyer als Tod im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen. Eine brasilianische Schauspielerin machte mich mal darauf aufmerksam, dass woanders in der Welt viel mit Mimik und Gestik, in Brasilien heftig mit dem Körper gespielt werde – aber in Deutschland fast alles über die Lautstärke der Stimme läuft. Als Buhlschaft an der Seite von Jedermann-Darsteller Tobias Moretti (60) wird sie Nachfolgerin von Valery Tscheplanowa. Aber man versteht es auch, wenn sich Choreografen und Regisseure, Intendanten und Direktoren jetzt aufgeregt fragen, warum sie so etwas in Deutschland nicht dürfen. Präsidentin Helga Rabl-Stadler und Intendant Markus Hinterhäuser über Mythen, … Und doch gibt es ein Argument für mehr Körpereinsatz: Das deutschsprachige Schauspiel krankt oftmals am Brüllsyndrom. Tobias Moretti als „Jedermann“ mit Peter Lohmeyer als Tod in der aktuellen Inszenierung von Michael Sturminger bei den Salzburger Festspielen. Und das Sterben? Sie möchten nichts mehr verpassen und automatisch auf dem Laufenden bleiben? Im „Jedermann“ bleibt es unausgesprochen, obwohl der todkranke Reiche auch die Station eines Krankenhauses durchläuft. Sie wird zumeist mit routinierten Theaterschauspielern besetzt, die sich in klassischen Rollen bewährt haben. Gregor Bloéb windet sich vor Schmerz unter dem hübschen Geläute – und die Seele von Jedermann darf wohl einziehen in das Paradies. August 2020 kaum tragbar wäre. Detailansicht öffnen. Darüber … Bei seinem Jedermann-Debut zum 90-jährigen Festspiel-Jubiläum 2010 war Ofczarek 39 Jahre alt – und damit der jüngste Jedermann, der jemals bei den Salzburger Festspielen am Domplatz die Titelrolle spielte. Die Premiere des „Jedermann“ in Michael … August 1920 - wurde Hugo von Hofmannsthals „Jedermann - Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ erstmals bei den Salzburger Festspielen aufgeführt. Eine kleine Auswahl berühmter Vorgänger. Videostill von der BR Mediathek: Gisela Sonnenburg Wer den Live-Genuss dieses Gesamtkunstwerks vor Ort nun nicht haben kann, den überzeuge die tadellose Aufzeichnung des BR: bis zum 8. Videostill von der BR Mediathek: Gisela Sonnenburg. Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes ist ein Theaterstück von Hugo von Hofmannsthal, das am 1. Und auch danach stand er noch bis 1998 in anderen Rollen, unter anderem als „Gott“, im Jedermann auf der beeindruckenden Bühne am Salzburger Domplatz. Dann ist auch Kindern nicht mehr zu vermitteln, wieso sie auf dem Weg ins Klassenzimmer eine Maske tragen sollen. Salzburger Festspiele: Warum es 2020 keinen neuen "Jedermann" gibt. Das ist auch nicht mehr unter „nicht so wild“ abzubuchen. 62 Jahre nachdem sein Großvater das letzte Mal als Salzburger Jedermann auf der Bühne stand, trat sein Enkel 2013 für insgesamt 54 Aufführungen in die großen Fußstapfen: Die Rede ist von Cornelius Obonya, dem Sohn von Attila Hörbigers ältesten Tochter Elisabeth. Von Hörbiger bis Simonischek. Hatte er bei der Premiere vor drei Jahren noch die etwas plumpe Stefanie Reinsperger als Buhlschaft an seiner Seite – eine intendierte Anti-Besetzung – so hat er jetzt mit Caroline Peters eine raffiniert-spröde Neubesetzung als weibliche Verlockung zur Lust und Liebe gewonnen. Später wurde der Kammerschauspieler und Theaterregisseur Direktor des Theaters in der Josefstadt. Dann muss man ihnen die Frage stellen: Wollen und können sie ihr ganzes Ensemble dauerhaft einem rigorosen Gesundheitstagebuch- und Kontaktvermeidungsritual unterwerfen?